Arzneimittel Import

Die Grundlage für den Import von Arzneimittel in Deutschland sind die Bestimmungen des europäischen Binnenmarktes.

Dieser garantiert unter anderem den freien Warenverkehr sowie den uneingeschränkten Wettbewerb unter Aufrechterhaltung gleicher Sicherheitsstandards innerhalb der Europäischen Union (EU) bzw. des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR).

Kosteneinsparung durch importierte Arzneimittel

Die Basis für die Wirtschaftlichkeit des Arzneimittelimports bilden die internationalen Preisunterschiede. Die unterschiedlichen Preise bei Medikamenten resultieren unter anderem durch variierende Mehrwertsteuersätze, Wechselkurse und staatliche Preisfestsetzungen. Letztere basieren hauptsächlich auf den unterschiedlichen Preis- und Lohnniveaus sowie den Lebenshaltungskosten der einzelnen Länder.

Diese Faktoren werden bei der Preisgestaltung national vertriebener Medikamente und Präparate berücksichtigt. Außerdem werden die Preise somit an die Leistungsfähigkeit des jeweiligen nationalen Gesundheitssystems angepasst. Folglich nimmt Deutschland hierbei oft eine Spitzenposition ein. Denn Arzneimittel sind hierzulande oft teurer als in vielen anderen europäischen Ländern.

Das deutsche Gesundheitswesen sowie Patienten profitieren spürbar vom Import günstiger Arzneimittel, da diese im Schnitt rund 10 % günstiger sind als Originalpräparate. Die direkten Einsparungen durch exakte Ersatzprodukte von Originalpräparaten blieben in den Jahren 2015 bis 2018 konstant bei gut 200 Millionen Euro pro Jahr. Der Gesamtmarktanteil im Wettbewerb Importpräparate versus Originalpräparate blieb in diesen Jahren ebenfalls unverändert bei rund 13 %*.

Neben den eingesparten Kosten durch exakte Ersatzprodukte werden zusätzliche Einsparungen durch Importarzneimittel erzielt. Diese sind zwar nicht identisch mit den Originalpräparaten, unterscheiden sich jedoch nur unwesentlich von diesen, wie bspw. in der Verpackungsgröße oder Darreichungsform. Aus therapeutischer Sicht sind diese Präparate jedoch gleichwertig.

Die Zahl derartiger Importarzneimittel hat sich zwischen den Jahren 2015 und 2017 von rund 3,2 Millionen auf rund 6,5 Millionen Packungen mehr als verdoppelt. Berücksichtigt man diese Art Importarzneimittel ebenfalls im gesamten Einsparvolumen, steigt das realisierte Einsparvolumen durch Importarzneimittel von 228 Millionen Euro (2015)* auf 352 Millionen Euro im Jahr 2021** – Tendenz steigend. Ein möglicher Grund für den Anstieg derartiger Arzneimittel können die gestiegenen Lieferengpässe von Arzneimittel in den vergangenen Jahren sein.

Einsparungen durch Importarzneimittel garantiert

Die gesetzlichen Bestimmungen legen die Mindestanforderungen für die Preisunterschiede zwischen importierten Arzneimitteln und Originalpräparaten fest, um sicherzustellen, dass Einsparungen erzielt werden.

Die Mindestanforderungen für die Preisunterschiede zwischen Importarzneimitteln und Originalen sind in der Tabelle aufgeführt. Anhand der folgenden Beispiele wird deutlich, welche Einsparungen tatsächlich möglich sind.

Abgabepreis

Preisdifferenz

< 100 €

Mindestens 15%

100-300 €

Mindestens 15 €

> 300 €

Mindestens 5%

Praxisbeispiel für Arzneimittel unter 100 €

Produkt

Original

Preisgünstiger Import (AM)

Einsparung

Bemerkung

AERIUS 5 mg Filmtabletten 100 St.

45,17 €

28,75 €

16,42 €

Mind. 15%

Praxisbeispiel für Arzneimittel zwischen 100 € und 300 €

Produkt

Original

Preisgünstiger Import (AM)

Einsparung

Bemerkung

Xarelto 15 mg Filmtabletten 98 St.

303,89 €

274,38 €

29,51 €

Mind. 15%

Praxisbeispiel für Arzneimittel über 300 €

Produkt

Original

Preisgünstiger Import (AM)

Einsparung

Bemerkung

Sprycel 100 mg Filmtabletten 30 St.

5.167,22 €

4.154,50 €

1.012,72 €

Mind. 5%

Bild zeigt den Parallelimport von Arzneimitteln von Spanien nach Deutschland, symbolisiert durch Pfeile zwischen den Ländern.

Was versteht man unter parallel importierten Arzneimitteln?

Der Begriff „Parallelimport“ bezieht sich auf den Import von Originalarzneimitteln aus einem anderen EU-Land nach Deutschland, zum Beispiel.

In Deutschland müsst ihr oft deutlich mehr für das gleiche Arzneimittel bezahlen als in anderen EU-Ländern, aufgrund internationaler Preisunterschiede.

Bei parallel importierten Arzneimitteln kauft ein Importeur wie Abacus Medicine ein Arzneimittel, das auch in Deutschland zugelassen ist, bei einem Großhändler in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) oder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und importiert es nach Deutschland. Es kommt also „parallel“ zum ursprünglichen pharmazeutischen Unternehmen auf den deutschen Markt.

Parallel importierte Arzneimittel sind daher günstigere Originale. Die Wirksamkeit, Qualität und Packungsgröße von Importarzneimitteln entsprechen dem Original.

Parallelimport nach Wert Gesamtmarkt

Deutschland gilt im europäischen Vergleich als ein äußerst attraktiver Markt für Parallelimporte. Denn fast die Hälfte der in der EU eingeführten Parallelimporte werden in der Bundesrepublik Deutschland verzeichnet.

Etwa 90 % aller importierten Arzneimittel in Deutschland sind Parallelimporte. Der Parallelimport bleibt somit auch in Zukunft bestehen und wird wahrscheinlich noch weiter zunehmen.

Die Hauptgründe dafür sind die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung innerhalb der EU sowie die damit verbundenen Preisunterschiede und Wechselkursschwankungen.

Quelle: Affordable Medicines Europe; Grafik: Abacus Medicine
*Länder: u. a. Spanien, Frankreich, Litauen, Estonien, Bulgarien und Zypern

Was sind reimportierte Medikamente?

Reimportierte Medikamente werden außerhalb des Produktionslands – im Ausland des Herstellers – günstig erworben und durch einen Importeur wie Abacus Medicine wieder zurück ins Produktionsland eingeführt.

Reimport Arzneimittel sind somit Originalarzneimittel. Sie wurden bspw. in Deutschland hergestellt und nach einer Exportphase wieder nach Deutschland zurückgeführt.

Der Originalhersteller kann die Medikamente aufgrund unterschiedlicher gesetzlicher Regelungen in anderen Ländern der EU günstiger anbieten.
Für Patienten, Apotheken und das deutsche Gesundheitssystem bedeutet ein reimportierte Arzneimittel daher erhebliche Einsparungen.

Grafik, die den Reimport von Arzneimitteln von Spanien nach Deutschland veranschaulicht, mit einem Fokus auf den Warenfluss zwischen den Ländern.

Profitiert noch heute von importierten Arzneimitteln!

Die Kosten des Wareneinsatzes sind für eure Apotheke von großer Bedeutung. Um die Rentabilität eurer Apotheke zu steigern, ist es entscheidend, beim Arzneimitteleinkauf kluge Entscheidungen zu treffen. Schon kleine Einsparungen im Einkauf sind sofort spürbar.

Mit importierten Arzneimitteln könnt ihr euer geplantes Einsparziel mühelos erreichen und gleichzeitig eure Rentabilität steigern.

Vorteile für Patienten

Mit Importarzneimitteln könnt ihr euren Patienten eine kostengünstige Alternative zu patentgeschützten Originalen anbieten. Dies betrifft auch Medikamente, die vor Kurzem erst eine Zulassung auf dem deutschen Markt erhalten haben. Weitere Informationen dazu findet ihr hier.

Privat versicherte Kunden profitieren unmittelbar von den niedrigeren Kosten, was eurer Vor-Ort-Apotheke einen klaren Wettbewerbsvorteil verschafft. Auch der Eigenanteil bei gesetzlich versicherten Kunden ist oft geringer.

Deutsche Apotheken unterstützen das Gesundheitssystem

In Deutschland steigen Arzneimittelpreise seit Jahren an. Davon sind vor allem patentgeschützte, hochpreisige Präparate betroffen. Laut einer Studie der TK und der Uni Bremen sind die Preise für patentgeschützte Arzneimittel aktuell bis zu 13-mal höher, als sie laut eines ausgewogenen Preismodells sein sollten.

Da es sich bei Arzneimitteln von Abacus Medicine überwiegend um patentgeschützte, hochpreisige Originalpräparate handelt, wirken sie dieser Situation durch die Abgabe unserer Produkte aktiv entgegen. Lest mehr über Kosteneinsparung durch Importarzneimittel hier.

FAQ / Fragen und Antworten zu Parallel- und Reimporte

Bei parallelimportierten Arzneimitteln kauft ein Arzneimittelimporteur ein auch in Deutschland zugelassenes Arzneimittel in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) bzw. des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) ein und importiert es anschließend nach Deutschland. Somit bringt er es „parallel“ zum ursprünglichen pharmazeutischen Unternehmer in den Verkehr.

Ein generisches Arzneimittel (auch: Generikum [plural: Generika]) enthält dieselben Wirkstoffe wie ein ehemals patentgeschütztes Originalpräparat. Entsprechend haben sie die gleiche Qualität wie das Original und werden den gleichen strengen Qualitätsprüfungen unterzogen. Generika können erst nach Ablauf der Exklusivität für das Referenzarzneimittel entwickelt und vermarktet werden. Das sind i.d.R. 10 Jahre ab dem Datum der Erstzulassung. Deshalb sind Generika oft günstiger als das Originalpräparat.

Hierbei handelt es sich um ein biotechnologisches Arzneimittel, welches identisch zum Referenzarzneimittel ist. Das bedeutet, dass es aus den gleichen Ausgangsstoffen hergestellt wird und auch den gleichen Herstellungsprozess wie das Referenzarzneimittel durchläuft. Biotechnologisch hergestellte Arzneimittel dürfen in einer Apotheke nur dann ausgetauscht werden, wenn Bioidenticals gemäß Anlage 1 des Rahmenvertrags als gegeneinander austauschbar definiert sind.

Biosimilars werden im Vergleich zu den Original-Biologika als ähnlich wirksam betrachtet. Da sie jedoch aufgrund ihrer biotechnologischen Herstellungsweise und der komplexen Wirkstoffstruktur nicht exakt nachgeahmt werden können, sind sie nicht identisch. Es ist bisher nicht erlaubt, Biosimilars untereinander oder mit dem Referenzarzneimittel auszutauschen. Nur Bioidenticals, die in Anlage 1 des Rahmenvertrags als austauschbar aufgeführt sind, dürfen gegeneinander ausgetauscht werden. Biologika dürfen nur dann abgegeben werden, wenn sie eindeutig und mit dem genauen Namen verschrieben wurden. Wenn eine Wirkstoffverordnung unklar ist, muss vor der Medikamentenausgabe Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden, um die genaue Spezifikation zu klären.

Ja, ein reimportiertes Medikament ist sicher! Es handelt sich um identische, in Deutschland hergestellte Medikamente, die nach einer Exportphase wieder in den deutschen Markt zurückkehren. Ferner unterliegen (Re-)Importeure von Arzneimitteln den gleichen strengen Vorschriften und Kontrollen durch die Behörden wie alle anderen pharmazeutischen Unternehmen.

Ein reimportiertes Medikament ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. In einigen Fällen werden die Informationen mit einem deutschsprachigen Etikett überklebt oder das Arzneimittel wird in eine komplett neue Verpackung umgepackt. Vor allem überklebte Packungen sind oft leichter zu erkennen. Der Großteil der von uns vertriebenen Medikamente sieht 1:1 wie das Originalpräparat aus, da sie von uns im Herstellungsprozess in eine neue hochwertige Verpackung umgepackt werden. Zuletzt sind importierte Arzneimittel stets auf der Verpackung als solche vom Importeur deklariert.

Der niedrigere Preis von Medikamenten im Ausland begünstigt den Arzneimittelreimport. Denn oft sind Medikamente im Ausland kostengünstiger als in Deutschland. Daher kann ein Arzneimittel-Reimporteur diese in der Regel zu einem günstigeren Preis anbieten als die vom Originalhersteller direkt in Deutschland vertriebenen Medikamente. 

Grundsätzlich dürfen Arzneimittel nur dann nach Deutschland importiert werden, wenn sie auch in Deutschland zugelassen sind. Deshalb müssen auch parallelimportierte Medikamente in Deutschland zugelassen sein, bevor ein Importeur sie in den Verkehr bringt.

Es gibt jedoch die Möglichkeit, nicht zugelassene Arzneimittel zu importieren. In diesem Fall würde man die Arzneimittel einzeln importieren. Lest mehr dazu hier.